Hentai-Pornographie – Das steckt hinter dem Trend aus Japan

Hentai ist ein japanischer Begriff, der im deutschen Sprachraum in der Regel für pornographische Inhalte im Anime-Stil verwendet wird. Dieses Porno-Genre entstand aufgrund des Verbots von Pornographie in Japan. Da die Definition von Obszönität dort schwammig ist, sind Pornos dieser Art ein Schlupfloch, um das Verbot zu umgehen.

Körper einer Hentai-Frau
In Hentai-Pornos haben die Frauen perfekte Körper, je schmaler die Taille, desto größer die Brüste. Bilde: INAMEL – 737630458 / Shutterstock.com

Im Westen sind die erotischen Anime-Filme und Mangas, als Hentai-Pornos bezeichnet, schon lange salonfähig. Vor allem getarnt als Horrorfilm, Thriller oder Ähnlichem erhalten sie noch mehr Akzeptanz als die offensichtlichen Pornos. Pornographie wird in Japan nur als „Erotika“ vertrieben. Dabei werden Geschlechtsteile verpixelt oder durch schwarze Balken verdeckt. Die Hentai-Pornos können alle Wünsche erfüllen, die bei Erotika-Filmen offen bleiben. Inzwischen sind in Japan etwa 5-10 Prozent der produzierten Anime-Filme Hentais.

Was ist Hentai? Japanischer und westlicher Hentai

Vereinfacht ausgedrückt sind Hentai Pornos, in denen die pornographischen Praktiken im japanischen Anime-Stil dargestellt werden. Diese Pornos können sowohl filmische oder bildliche Darstellungen sein, zum Beispiel in Form von Mangas. Außerdem gibt es pornographische Darstellungen von bekannten Figuren aus Comics, Videospielen oder Zeichentrickfilmen. Wo Cosplay nicht mithalten kann, steigt Hentai ein und zeigt ganz einfach die original Comicfigur statt einer mangelhaften realen Nachahmung. In Japan gilt diese Definition für den Hentai, auch wenn erotische Mangas dort ero manga oder etchi na manga (dt. versaute Comics) genannt werden.
Im westlichen Raum unterscheidet man anders als in Japan zwischen Hentai und Etchi. Die sogenannten Etchi-Pornos sind Anime-Filme und Mangas mit softerotischen Darstellungen. Das bedeutet der Geschlechtsakt oder die Geschlechtsorgane der gezeichneten Darsteller sind nicht zu erkennen bzw. werden nicht explizit dargestellt. Unter Hentai versteht man im Westen harte Pornographie. Hier sind also sowohl die Geschlechtsteile als auch der Geschlechtsakt selbst deutlich zu erkennen.

Das Sehenswerte am Hentai-Porno

Während Pornos mit realen Darstellern stets Grenzen gesetzt sind, sei es aufgrund von Gesetzen oder der Physik, ist in Hentais absolut alles möglich. Sämtliche Fantasien können erfüllt werden, ganz egal ob auf den Körper, den Ort oder die Art des Geschlechtsverkehrs bezogen. Besonders beliebt sind Pornos mit einem Tentacle erotica, einem Wesen mit Tentakeln. Dieses hat einvernehmlichen oder erzwungenen Geschlechtsverkehr mit einem oder mehreren Mädchen. Selten kommen auch Männer in Hentais mit einem Tentakel-Wesen vor. Auch pornographische Darstellungen mit Fantasiewesen, Elfen oder an unrealistischen Orten wie unter Wasser sind möglich.
Da sich Hentais nicht an die Gesetze halten müssen, was ihre Darsteller angeht, ist es kein Problem, minderjährige Mädchen und Jungen pornographisch darzustellen. Im Japanischen gibt es sogar Begriffe für diese speziellen Hentai-Vorliebe. Lolicon bezeichnet den Lolitakomplex, junge Mädchen mit dem Körper einer Erwachsenen werden bevorzugt. Unter Shotacon versteht man die Fixierung auf minderjährige Jungen. Auch das Bedürfnis nach Androgynie ist mit Futanari-Hentais befriedigt. Bei homoerotischen Darstellungen trennen die Hentais zwischen solchen für Frauen (Yaoi) mit femininen Männern und solchen für Männer (Bara) mit maskulinen Männern. Selbstverständlich gibt es auch Darstellungen von beliebten Praktiken wie Bondage und Voyeurismus.

Hentai – Pornographie mit Geschichte

Die Hentai-Pornos sind keine reine Erfindung der Neuzeit. Speziell pornographische Darstellungen mit Tentakel-Wesen gab es nachgewiesenermaßen bereits zur Edo-Zeit. Aus dieser Zeit zwischen 1603 und 1868 wurden Holzschnitte mit surrealen pornographischen Szenen gefunden.
Hentai-Pornographie wurde aus der Not geboren, weil in Japan Pornos verboten wurden. Inzwischen hat sich diese Notlösung zu einem beliebten Porno-Genre entwickelt, das immer mehr Zustimmung findet.
Bildquelle: INAMEL – 737630458 / Shutterstock.com

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